Stillstand beim Tanzen? So mancher Tänzer ist nach einigen Jahren mit sich und seinen Fähigkeiten unzufrieden. Eine der Ursachen kann sein, dass man sich nicht mehr weiterentwickelt und sich so nach und nach Langeweile einschleicht und dass man vielleicht auch schon dieselben Fehler seit Jahren reproduziert.
Um dem entgegenzuwirken helfen Kurse, Kurse und nochmals Kurse. ;-)
Oder man besucht gleich mal einen der Kongresse oder eines der Festivals. Nur regelmäßige Kurse helfen, sich weiterzuentwickeln und aktuelle Strömungen und Entwicklungen aufzunehmen! Wenn man alleine mal sieht, wie sich Salsa auf Linie in den letzten 10 Jahren verändert hat, wie schnell und kreativ der Tanz geworden ist und wie sehr kreative Tänzer jedes Jahr neue Figuren erfinden, erkennt man schnell, dass man selbst nur sehr wenig kann.
Auch beim Bachata hat sich viel getan! Bachata war, vor allem in Deutschland, vor einigen Jahren noch eine einfach Schrittfolge, ohne besonderen Körpereinsatz, so fand ab ca. 2010 eine Aufspaltung zwischen dem traditionellen Bachata Dominicana und Bachata Sensual statt. Der letztere war vor allem in den ersten zwei-vier Jahren ein sehr erotischer Tanz geworden. Die Führung findet hier nicht mehr allein durch die Hände statt, sondern durch Beine, Knie, Schenkel und Oberkörper!
Tze Yi Zee sagte im Interview für das Salsa-Mag 2011-06:
"Leider gibt es hier viel zu viele schlechte Tanzlehrer, die eigentlich nicht unterrichten sollten, und die Leute lernen in der Regel auch nicht besonders gern. Viele Singapurer hören schon nach 6 Monaten oder einem Jahr wieder auf, Unterricht zu nehmen, deswegen stagnieren die meisten nach etwa einem Jahr. Ich fände es viel besser, wenn die Szene etwas offener wäre für stetiges Lernen, um sich zu verbessern. Dabei meine ich gar nicht mal so die ganzen Advanced Moves, sondern eigentlich vielmehr die Basis-Techniken."
Siehe: http://www.salsamag.de/2011/juni/
Wie klein doch manchmal die Welt ist! ;-)
Ich denke, was Tze Yi Zee sagt, betrifft wohl jeden hier, mich eingeschlossen (!) - und auch sicherlich die Mehrheit der Tänzer in anderen Städten - Salsa-Lernen ist ein kontinuierlicher Prozess!
Wer sich wirklich verbessern möchte, egal ob Anfänger, Profi oder Tanzlehrer, muss einfach auch an sich arbeiten und sich immer fragen, was er verbessern kann.
Dazu helfen Workshops, Kurse und Kongresse.
Wer der Meinung ist, darauf verzichten zu können (ein oft gehörter Satz: "Frauen müssen sich doch nur führen lassen..."), darf sich über Misserfolg, ausbleibende Schüler, nachlassende Motivation oder mangelnde Aufforderungen/ Tanzpartnerinnen nicht wundern!
Ein anderer viel gehörter Satz ist: "Ich habe jetzt schon drei Kurse gemacht und kann doch nun tanzen". Nun, das kann man bei hunderten von Figuren innerhalb des Salsa und des Bachata sowie den Anspruchsvollen Bewegungen des Salsaton, Cubaton und dem Erlernen einer wirklich guten Führung kaum ernst nehmen!
Es gibt wohl wenig deprimierenderes als langweilige Tanzpartner!
Salsakurse sind besonders am Anfang sehr wichtig, aber auch später sollte man bemüht sein, seine Kenntnisse weiter zu vertiefen! Nur durch regelmäßigen Input, neue Ideen und Übung wird man besser! Das Frauen keine Kurse brauchen, ist übrigens meiner Meinung nach das dümmste Vorurteil in diesem Zusammenhang! Das mag für Cuban Style gerade noch gehen, wenn man vorher schon gut tanzen konnte, aber beim Tanzen auf Linie ist dies nicht mehr machbar. Ein reines Nachlaufen von Figuren ohne Esprit und Anmut ist das Ergebnis.
Mein Tipp: Nicht aufgeben und immer weiter Kurse besuchen. Findet Euren Stil, probiert andere und nehmt Unterricht bei mehreren Lehrern!
Super Mario mit mir und Detlef nach dem Workshop, 2008