Sommer 2023 Auch in diesem Sommer war ich wieder in Spanien und habe dort die aktuellen Trends und Entwicklungen für Euch notiert. Fast tägliche Salsa- und Bachatapartys waren für viele Wochen meine Lieblingsbeschäftigung. Ich persönlich finde, dass man immer noch Spätfolgen der Pandemie wahrnimmt, insbesondere in Bezug auf Salsa. Einige Freunde, die jahrelang meine Begleiter in den spanischen Clubs waren, habe ich ebenfalls nicht mehr so oft gesehen. Viele haben sich nun auch andere Hobbys gesucht.

Insgesamt sehe ich aber sehr große Fortschritte zum letzten Jahr, zumal auch wieder mehr Clubs Latinpartys anbieten und wieder mehr neue Gelegenheiten für Kurse, Partys usw. entstehen.

 

 

Zuerst einmal zu den positiven neuen Dingen :

  • Es gibt viele neue Partys und auch wieder vermehrt Open Air Veranstaltungen. In Städten wie Valencia gibt es mittlerweile, organisiert durch WhatsApp-Gruppen viele privat organisierte Veranstaltungen in Parks und am Strand. Das ist cool und zwanglos und macht einfach Laune. Diese Veranstaltungen sind oft am frühen Abend, nennen Sie "Matinee" oder "Tardeo" und von dort kann man dann weiter in die Clubs ziehen.
  • Auch in Deutschland gab es in diesem Jahr, sofern das Wetter es zuließ, viele Open-Air Veranstaltungen.
  • Es gibt auch wieder vermehrt Partys in Freibädern. Gerne auch in Kombination mit Schaumkanonen. Big Fun :)
  • Viele neue, vor allem auch jüngere Tänzerinnen und Tänzer erobern die Clubs. Das ist sicherlich dem Trend des Bachata geschuldet.
  • Viel weniger Timba, kein Kizomba.
  • Die Entwicklung beim Bachata ist sowohl bei der Musik, als auch beim Tanz nach wie vor schnell. Die engen Figuren der letzten Jahre haben deutlich abgenommen. Bachata ist wieder etwas einfacher geworden, mit mehr Schwerpunkt auf tänzerischer Interpretation der Musik.

Aktuelle Entwicklungen beim Salsa:

Vorab, es wird überall super viel Bachata gespielt… So viel, dass ich zum ersten Mal sagen muss, dass es mir selbst zu viel ist. in einigen Clubs laufen Salsa und Bachata (vor allem unter der Woche) im Verhältnis 8:2!

Das Ganze hat natürlich viele Konsequenzen:

  • Das generelle Niveau im Salsa ist im Vergleich zu Vorpandemiezeiten gesunken. Die meisten kennen viel weniger Salsafiguren, dafür aber immerhin sehr ausgefeilte Solochoreographien. Dies ist sicher auch eine Folge der geringen Anzahl an Partnerworkshops bis zum letzten Jahr und der Konzentration auf Shines.
    Seit 2016 gabs auf den großen Kongressen kaum noch Partnerworkshops und dafür sehr viele Schrittkombinationen. Zugegeben, das macht Spaß, aber gerade in Deutschland hat sich in Bezug auf freie Interpretation wenig geändert. Die meisten sind nach wie vor schlicht überfordert einen Teil eines Salsa- oder Timbastückes frei zu interpretieren.
  • Es gibt (zum Glück) momentan kaum neue Timbas. Die Flut der letzten Jahre hat einfach zu einer starken Sättigung geführt. Und sind wir mal ehrlich, die meisten kann man doch kaum auseinanderhalten. Stattdessen läuft wieder mehr kubanische Musik im "alten Stil", die an Polo Montanez oder auch an Gloria Esteban erinnert, wie „Me Hace Daño Verte“.
  • Kaum noch jemand fragte mich in diesem Sommer, ob auf eins oder zwei getanzt wird.
  • Viele der neuen Tänzerinnen kommen in Turnschuhen. Ein klares Indiz für einen Bachataschwerpunkt.
  • Viel mehr Gerempel, Verletzungen und Getrete. Noch vor 3 Jahren waren die Leute viel besser ausgebildet und konnten demzufolge mehr auf ihr Umfeld achten.

 

 

Aktuelle Entwicklungen beim Bachata:

Vorab: Hierzu werde ich noch einen detaillierteren Extraartikel veröffentlichen.

  • Auch in Spanien sehe ich nun, dass es mehr Frauen als Männer sind, die man in den Clubs sieht. Das habe ich früher so nie beobachtet.
  • Wenn nun jeder Nacht soviel Bachata gespielt wird, dann laufen zwangsweise auch viele ältere Stücke. Das Interessante daran ist, dass die meisten neuen Bachatastücke mittlerweile komplett austauschbar sind und auch von denen von 2021 und 2022 kaum unterscheidbar sind. Eine Flut von ähnlichen Stücken erscheint dazu jeden Monat. 
  • Traditionelle, dominikanische Bachatas laufen in Spanien hingegen nur sehr wenige. Am ehesten noch Grupo Extra und Hector Acosta.
  • Interessanterweise liefen auch sehr wenige Remixe. Gerade englischer Stücke habe ich bis auf ein Stück von Justin Biber, den ganzen Sommer nicht mehr gehört. Die Remixe, Spanisch wie Englisch spielen momentan fast keine Rolle mehr. Vielleicht hat auch die Radikalisierung eines der bekanntesten Remix-DJs Dj Soltrix einen Anteil daran.
  • Viel gespielt diesen Sommer wurden vor allem die folgenden echten Hits: Chanel & Abraham Mateo „Clavaito“ sowie Romeo Santos mit "Bebo".

 

Soweit meine Beobachtungen. Was habt ihr so bemerkt?

 

Bailar es sonar con los pies

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