Wer mag mit uns tanzen?Viele Leser wissen, dass ich Kizomba nicht mag und auch direkt und ehrlich antworte, wenn man mich danach fragt: Nein, ich mag Kizomba nicht! Ich wurde auf einen älteren Artikel zum Thema "Kizomba" von 2014 mehrfach angesprochen. Die Gespräche waren durchaus kontrovers und manch einer fühlte sich massiv auf den Schlips getreten. Nun, nur weil ich es nicht mag, könnt ihr es trotzdem gut finden. Also keine Panik!

Hier ein Plädoyer für mehr Kizomba auf richtigen Kizombapartys - Hauptsache nicht beim Salsa!


Kizomba ist kein Latin-Tanz, die Musik ist sehr monoton und ausschließlich synthetisch! Dazu kommt, dass es besonders für Tanzschulen momentan ein Riesenkommerz ist - so etwas sollte man IMMER hinterfragen!

Kizomba kommt aus Afrika, die Musik wird manchmal auf portugiesisch gesungen, was auch schon der einzige an Lateinamerika erinnernde Aspekt ist. Aber mehr Gemeinsamkeiten sehe ich da auch nicht. Dazu kommt, dass meistens aber noch nicht einmal auf Portugiesisch gesungen, sondern einer Mischsprache, welche mit jeder Menge afrikanischem Dialekt durchzogen ist! Es handelt sich dabei übrigens nicht um kreolisch, wie ich schon oft hören musste!

Nun, Salsa wurde auch durch die afrikanische Rumba und die Orishas beeinflusst, zugegeben, aber es war nur ein Einfluss auf eine Musik, die mittlerweile auf zwei Kontinenten zu Hause ist und sich seit nahezu einem Jahrhundert weiterentwickelt. Das kann Kizomba nicht bieten.


dance bachata, be happy

Dazu kommt, dass die moderne Variante dieser Musik, die seit zwei Jahren in Deutschland massiv durch Tanzschulen propagiert wird (logisch, denn die verdienen an neuen Tänzen am meisten) nicht von Bands gespielt wird und keinen traditionellen Ursprung hat! Oft ist es im Studio einfachst produziertes Material, welches mit Drumcomputern und Elektrobass aufgepeppt wird. Das erinnert in der Tat an den Pop der 80er.

Ein Studiomusiker klickt einen solchen Track in 10 Minuten zusammen und das, ohne auch nur ein Instrument anzufassen oder spielen zu können! Das ist somit Massenware und musikalische Einfalt.

Ich finde dieses monotone Allerlei total laaaaangweilig. Das erinnert mich sehr an die 80er mit dem saudummen Elektrobass von Bands wie Modern Talking & Co! Dazu eine einfach Schlagerharmonik, die an Einfalt kaum noch zu unterbieten ist. Das ist nicht ohne Grund 1987 alles ausgestorben ;-)
Kein Latino, den ich kenne, findet die Musik wirklich gut!

Kommen wir zum Tanz. Ein einfacheren Grundschritt kann man sich kaum denken. Das muss ja nicht schlecht sein... soweit so gut. Aber wie viele der sogenannten „Kizomberos“ beherrschen tatsächlichen die permanenten Bodywaves, die der Tanz erfordert? Kizomba ist mit Sicherheit mehr als den banalen Grundschritt abzulaufen!

In Spanien begann die Entwicklung, Kizomba in den Markt zu drücken 2011. 2012 war der Höhepunkt und schon im Sommer 2013 gab es kaum noch Orte, wo die Musik überhaupt noch lief. Zu simpel ist das Konzept des Tanzes, um dauerhaft Erfolg zu haben.
Zu meiner Überraschung ging es genau in dem Jahr so langsam in Deutschland los - und nun 2014 erlebt Kizomba einen Boom in Deutschland.

Meine Hauptangst ist, dass wenn sich die Leute erst einmal dran gewöhnt haben, der Kram die nächsten 10 Jahre weiterläuft, so wie heute noch in vielen Läden in Deutschland Merengue häufig gespielt wird, was international seit vielen Jahren schon in der Tanzszene komplett out ist (außer in reinen kolumianiscen Latinoläden).

Mir fällt auf, dass auf vielen Partys Kizomba nur in Kombi mit Bachata zu funktionieren scheint ("sensual night"). Das finde ich umso bedauerlicher, weil mir Bachata so gut gefällt und ich nicht zwischen den einzelnen Tänzen noch Kizomba hören möchte. Ja, es ist nicht nur so, dass mich das nicht interessiert und langweilt, es zerstört vor allem die Atmosphäre.

Der Tanz interessiert mich nach wie vor nicht und die Tatsache, dass es nun in Deutschland so durch die Tanzschulen gepusht wird, macht mich umso misstrauischer. Um es mal krass zu sagen, jeder verdient mit dem Zeug und es gibt genügend I******, die da mitmachen.

 

In Spanien ist Kizomba komplett im Rückzug. Die meisten Clubs haben es mittlerweile ganz verbannt.
In Malaga spielt das Muvete nur noch Freitags 2-3 Stücke Kizomba in 6 Stunden Party, das Atrevete hatte eine eigene Tanzfläche für Kizomba, die nun nur noch Sonntags geöffnet ist und wo nun auch Salsa und Bachata im Wechsel gespielt werden. Auf den anderen zwei Tanzflächen ist es tabu!

Kizomba - Bachata

Das Kiu, welches eine Kizombanacht am Freitag hatte, ist nun ganz zu. Zum Schluss kamen kaum noch Leute.

 

Speziell für Deutschland würde ich mir wünschen, dass die jungen Tänzer ihre Energie mehr in Bachata stecken würden. Dort gibt es viel zu lernen und die stark körperbetonten Figuren sind nicht nur wunderschön, sondern auch schwer zu lernen.

Schauen wir mal, ob es auch nach Deutschland kommt! Bis dahin, übe ich weiter Bachata und erfreue mich weiterhin an Romeo Santos letzter Scheibe :-)

 

Mein Fazit:

Wer gerne eng tanzt, hat in Bachata und vor allem dem Bachata sensual wesentlich mehr Möglichkeiten dazu. Bachata ist wesentlich vielfältiger, hat richtige Musik und Stars wie Prince Royce, Romeo Santos oder Luis Guerra, bietet mehr Bewegungsvariationen und ist insgesamt einfach heißer!

Wer kam denn nun auf die Idee, Kizomba in Deutschland bei Salsapartys zu spielen? Es hat keinen Latino-Ursprung, ist kein eleganter Tanz und die Musik ist monoton und sehr simpel.
Muss es auf Salsapartys etwa laufen, nur weil es ein „Tanz“ ist? Warum läuft Kizomba nicht auf Tangopartys oder auf Diskofoxpartys? Am liebsten wären mir mehr reine Kizombapartys!

Liebe Anhänger, organisiert mal welche. Das wird bestimmt ein Renner! ;-)

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