Cubanischer Salsa ist definitv anders als Salsa auf Linie (New York-Style/ L.A.-Style)! Die Figuren sind oft einfacher, dafür körperbetonter. Die Show ist dabei wichtiger Bestandteil des Tanzes. Wer die Cubaner kennt, weiß, was ich meine ;-)
Die meisten cubanischen Figuren kann man auch gut als Ruedafiguren tanzen - und das macht dann richtig Spaß!
Rueda de Casino zu erklären, ist sicherlich nicht einfach! Wenn man hinter den Sinn steigen möchte, hilft Spanisch ungemein, denn übersetzt wird man wohl kaum alles verstehen. Dazu kommt, das man Rueda in Spanien und Lateinamerika anders als z.B. auf Kuba oder in Deutschland tanzt. Die Kubaner sind da mehr Traditionsbewusst und alle Neuerungen werden abgeblockt (dann wird gerne auf ihre "Escuela De Artes" in Habana verweisen.
In Deutschland ist die Rueda manchmal eine eher ernste Sache, mit vielen komplizierten Figuren und generell technikbetonter. In Spanien ist sie oft einfacher, so dass jeder mitmachen kann und die Figuren zum Teil komische und lustige Elemente haben. Wichtiger als die komplizierte Technik, ist da eher "mal Gas geben und Spaß haben" - also den Hintern rausdrücken, mit den anderen zusammenstoßen und eine gute Zeit dabei zu haben. Trotzdem sind die Figuren natürlich klar und exzellent getanzt, aber mit einem hohen Anteil an Figuren, die eben keiner "Übung" bedürfen, sondern aus dem Kontext und der Ansage her verständlich sind (z.B. die unzähligen Enchuflavariationen)!
Manche der Figuren, die ich aus Spanien kenne, wären in Deutschland schwierig, da sie entweder zu versaut oder zu körperbetont sind. Meine Meinung zum "kleinen Tabubruch": seid keine Miesepeter, sondern versucht es einfach mal, es macht echt Spaß! Aber Figuren wie "Méala (piss sie an)", "Sacudela (schüttle ihn ab)" oder "Sequéala" sind hier dennoch schwer vorstellbar :-)
Bei der Rueda Cubana hat fast alles einen zweideutigen Kontext. Das geht ja schon mit dem "Tarro / Tarito" los, was eben nicht das Kartenspiel "tarrot" bedeutet, sondern "vamos al tarro = fremdgehen, um die Häuser ziehen. Demzufolge geht man bei der Figur auch schnurstracks auf die nächste Frau zu. Im Endeffekt ist die Rueda oft nichts anderes als ritualisiertes Anbandeln.